Stress aus organisationspsychologischer Sicht

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Stress aus organisationspsychologischer Sicht

Als ein wichtiger Bereich, der Stress verursacht, werden die Formen der Organisation betrachtet. Dabei werden die menschlichen Individuen aus der Sicht einer Organisation als Träger von Rollen aufgefasst. Man unterscheidet mit anderen Worten die Individuen von den Rollen, die sie in der Organsiation "spielen". Diese Rollen bringen Erwartungen zum Ausdruck, die Personen innerhalb und außerhalb der Organsation an Menschen herantragen, die innerhalb dedr Organisation eine Position bekleiden oder eine Funktion wahrnehmen. Solche Erwartungen können sich unmittelbar widersprechen ("Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!"), sie können sich widersprechen, weil viele in der Organsiation einenander nicht entsprechende Erwartungen an einen Funktionsträger haben, weil schließlich Menschen außerhalb der Organisation etwas ganz anderes von den Menschen erwarten, die in der Organisation tätig sind. Schließlich sind die meisten Menschen in verschiedenen Organisationen in unterraschiedlichen Funktionen tätig, die um Einfluss auf die Lebenszeit und Lebensenergie der Menschen ringen. So entstehen unterschiedliche und einander nicht selten widersprechende Rollenerwartungen, die zu Rollenkonflikten führen. Solche Rollenkonflikte finden ihren Ausdruck in der Unterscheidung zwischen Rolle und Individuum, denn alle zugewiesenen Rollen sind von den Individuen verschieden, die sie ausführen sollen. Hier ist ein grundlegender Konflikt angelegt. Solche Konflikte äußern sich in Situationen, in denen man das Gefühl hat: Wie man es auch macht, man macht es falsch.

Diese Anforderungen müssen keineswegs formuliert oder auch nur bewusst sein. Im Gegenteil sind oft unterschwellige und nicht eindeutige Rollenerwartungen die schwierigsten. Je größer die Organsiation desto mehr unbewusste Erwartungen sind in der Regel im Umlauf. Es entsteht eine Unklarheit, was die Rolle ausmacht, was zu ihr gehört und was nicht.

Gegen daraus resultioerende Belastungen und Stress sollen Abgrenzung, Belastbarkeit und Klärung der Rollen helfen. Sowohl der stress selbst, wie die Bewältigungsformen sollen sich je nach Individualität der Belasteten unterschiedlich darstellen. Jedenfalls aber soll ein System gegenseitiger emotionaler Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen und Vorgesetzte hlfreich sein.

Die Organisationspsychologie geht in der Regel davon aus, dass es sich wesentlich um psychische und geistige, bestenfalls noch souziologische Fragestellungen handelt. Hinter sogenannten "Rollenerwartungen" stehen jedoch nicht nur geistige oder psychische Phänomene, sondern gesellschaftliche Verhaltensformen, die die psychischen Phänomene hervorbringen und ihnen letztlich zugrundeliegen, nicht aber umgekehrt. Könnte man mithin die psychischen Phänomene abstellen, so wären nicht - wie die Psychologie gelegentlich unterstellt - das Problem beseitigt, sondern nur die Wahrnehmung des Problems. Naturgemäß würde dadurch das Problem nicht aufgehoben, sondern verschlimmert und unlösbar.



Stress als Resultat von Konflikten